Das Verhältnis zu Israel normalisiert sich

„Der Nahe Osten ist im Wandel begriffen. Am 28. Oktober besichtigte die israelische Kultur- und Sportministerin Miri Regev die Sheikh Zayed Moschee in Abu Dhabi. Sie hielt sich anlässlich des Grand Slam der Internationalen Judoföderation in den Vereinigten Arabischen Emiraten auf. Dort konnten die israelischen Athleten erstmals unter ihrer eigenen Flagge antreten. Die Israelis gewannen die Goldmedaille und die israelische Nationalhymne, die Hatikva, ertönte erstmals in einem Land, das Israel die offizielle Anerkennung bislang verweigert. Obwohl seit langem geheime Verbindungen zwischen Israel und den arabischen Golfstaaten bestehen, signalisieren die jüngsten öffentlichen Gesten der Normalisierung einen erheblichen Fortschritt in den Beziehungen. Ministerpräsident Benjamin Netanyahu war erst wenige Stunden vor Regevs Ankunft in Abu Dhabi von einer historischen Reise nach Oman zurückgekehrt, wo er mit Sultan Sayyid Qaboos bin Said al Said zusammengetroffen war.

Am gleichen Wochenende erklärte Omans Außenminister Yousuf bin Alawi bin Abdullah bei einem Sicherheitsforum in Bahrain: ‚Israel ist ein Staat in der Region, das ist uns allen klar. Auch der Welt ist das klar, und es ist vielleicht an der Zeit, dass Israel genauso behandelt wird [wie andere Staaten] und die gleichen Pflichten auf sich nimmt.‘ Er fügte noch hinzu: ‚Uns geht es in erster Linie darum, den Konflikt zu beenden und in eine neue Ära einzutreten.‘ Die Außenminister Bahrains und Saudi-Arabiens, Khalid bin Ahmed al-Khalifa und Adel al-Jubeir riefen ebenfalls zu einer Annäherung an Israel auf. (…)

Israelische Nationalhymne in Abu Dhabi gespielt

Die zunehmende Annäherung zwischen Israel und den sunnitischen Arabern ist zum Teil wirtschaftlich motiviert. Die israelische Wirtschaftstätigkeit kommt allen Ländern in der Region zugute. Noch schwerer wiegt allerdings die gemeinsame Sorge um die Bedrohung durch den Iran. Die hegemonialen Bestrebungen Teherans sind von den Schlachtfeldern Syriens bis zum Golf von Aden überall zu spüren. Im Mai erkannte Bahrain sogar das Recht Israels an, sich gegen die iranische Aggression zu wehren. ‚Wir wissen, dass der Weg keine leichter sein wird‘, erklärt Omans Außenminister vergangene Woche. Doch wird eine Annäherung zwischen Israel und der arabischen Welt einen Wandel der Region zum Besseren bedeuten.“ (Joshua S. Block: „Israel Is Making Arab Friends“) via MENA Watch

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