Jüdische Frau aus Bahrain ist Botschafterin in Washington

Der Anruf hat ihr Leben verändert, und wie das so oft ist bei einschneidenden Situationen, kann sie sich sehr genau an die Details, an die Umstände erinnern. Der Anruf kam am 24. April um 15:17 Uhr, und am anderen Ende der Leitung war der Außenminister. Er habe gute Neuigkeiten von König Hamad bin Isa al Khalifa höchstpersönlich für sie, sagte er also; er werde sie als Botschafterin ihres Landes für die Vereinigten Staaten nominieren. Wie? Ob er sich sicher sei, fragte die perplexe Houda Nonoo nach: „Ich weiß nicht, wie ein Botschafter arbeitet.“

Blick auf Seef
Ritz-Carlton Blick, Bahrain

Ein Nein kam auch nicht wirklich in Frage. Nur wenige Monate nach dem Anruf landete Nonoo in Washington, und spätestens mit ihrem Amtsantritt kamen auch die Schlagzeilen. „Erstmals wird eine Jüdin aus einem arabischen Land Botschafterin in Washington“, hieß es da. Oder: „Erstmals ernennt Bahrain eine Botschafterin“. Rückblickend sagt Nonoo, dass sie diese Manifestierung auf „Frau“ und „Jüdin“ schon geärgert habe. „Als Botschafterin“, sagt sie, „bin ich als erstes Bahraini. Dann Frau und Jüdin.“

https://diepresse.com/home/schaufenster/leben/5577012/Die-Juedin-die-Bahrain-vertritt

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

12 + zehn =