Neue katholische Kirche für Bahrain – 100.000 Katholiken in Bahrain

Wie die Katholiken die aktuelle Lage in Bahrain empfinden, darüber hat Radio Vatikan mit dem apostolischen Nuntius in Bahrain, Monsignore Petar Rajic, gesprochen:

„Weil unsere Gemeinschaft immer weiter wächst und wir in Bahrain nur eine einzige Kirche haben, hat der Bischof die zuständigen lokalen Behören um die Genehmigung für einen Kirchenneubau gebeten. Und es sieht gut aus: Der König und die Regierung wollen dieses Projekt unterstützen. Sie wollen so ein Zeichen setzen für die Offenheit gegenüber den Christen.“

Der Nuntius von Bahrain lobt die gute Zusammenarbeit mit den Behörden ausdrücklich:

„Wir stehen in einem sehr guten Dialog. Das zeigt sich auch daran, dass der Bischof seinen Vikarssitz aus Kuwait Stadt in die Hauptstadt von Bahrain verlegt hat. Bisher hatten wir keine Probleme mit den Autoritäten hier – abgesehen von der Bürokratie: hier dauert immer alles sehr lange. Aber wir hoffen und wir wissen, dass eigentlich alle Projekte irgendwann gelöst werden.“

„Die Katholiken fühlen sich nicht besonders in die aktuellen gesellschaftlichen und bürgerlichen Ereignisse einbezogen, denn das sind Angelegenheiten, die vor allem die muslimische Gemeinschaft betreffen. Trotzdem spüren die Christen natürlich auch die wachsende Spannung, die in der Luft liegt. Die Christen hier sind als zuverlässig und verantwortungsbewusst bekannt und ihr Beitrag für die Gesellschaft wird geschätzt. Die Tatsache dass sie eine ‚neutrale’ Haltung haben, macht sie zu Zeugen für Werte wie Frieden und Versöhnung.“

Da freut man sich ja so richtig, dass es zumindest für die Katholiken so prima in Bahrain läuft. Es sei mir erlaubt, ein kleines Gedicht eines anderen Geistlichen zu veröffentlichen, das mir sehr schön zu dieser „neutralen“ Haltung passt:

„Als die Nazis die Kommunisten holten,
habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Sozialdemokraten einsperrten,
habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat.
Als sie die Gewerkschafter holten,
habe ich nicht protestiert; ich war ja kein Gewerkschafter.
Als sie die Juden holten,
habe ich nicht protestiert;
ich war ja kein Jude.
Als sie mich holten,
gab es keinen mehr, der protestierte.“
Martin Niemöller

 

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